Audio & Video

29.06.2023

Livestream Berliner Gala zum Tag des Schmuggels Teil 3/4

Wer oder was wird in unserer Gesellschaft wann offiziell geehrt und gewürdigt? Am Jahrestag der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes für ihre Schmugglertätigkeiten an Lisa Fittko, Fluchthelferin im Dritten Reich, möchten wir Menschen ehren, die heute durch ihr Handeln dazu beigetragen haben, das EU-Grenzregime zu unterlaufen.

Von der EU werden Schmuggler*innen dämonisiert und kriminalisiert. Der sogenannte "Kampf gegen Schmuggel" dient als Rechtfertigung für repressive Maßnahmen und den Einsatz erheblicher Ressourcen. Unter dem Vorwand, Migrierende vor Gewalt und Ausbeutung zu schützen, wird dabei oft eine moralische Legitimation vorgegeben. Selbst in Kreisen, die sich für Bewegungsfreiheit einsetzen, hat "der Schmuggler" oftmals keinen guten Ruf.

Die Veranstaltung stellt sich dem politischen Narrativ und dem öffentlichen Diskurs rund um das Thema "Schmuggel" entgegen und hinterfragt kritisch: Was genau verstehen wir unter "Schmuggel"? Wer oder was wird kriminalisiert? Warum wird Hilfe beim Grenzübertritt in manchen Fällen als moralisch (und rechtlich) richtig angesehen, während sie in anderen Fällen verurteilt wird? Inwiefern dient der kriminalisierende Diskurs als wichtiger Stabilisator des EU-Grenzregimes? Wir freuen uns, für die Gala Expert*innen, Künstler*innen und Aktivist*innen willkommen zu heißen, sowie unsere besonderen Ehrengäste: verurteilte Schmuggler*innen.

Sprache(n): Englisch / English

29.06.2023

Livestream Berliner Gala zum Tag des Schmuggels Teil 4/4

Wer oder was wird in unserer Gesellschaft wann offiziell geehrt und gewürdigt? Am Jahrestag der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes für ihre Schmugglertätigkeiten an Lisa Fittko, Fluchthelferin im Dritten Reich, möchten wir Menschen ehren, die heute durch ihr Handeln dazu beigetragen haben, das EU-Grenzregime zu unterlaufen.

 

Von der EU werden Schmuggler*innen dämonisiert und kriminalisiert. Der sogenannte "Kampf gegen Schmuggel" dient als Rechtfertigung für repressive Maßnahmen und den Einsatz erheblicher Ressourcen. Unter dem Vorwand, Migrierende vor Gewalt und Ausbeutung zu schützen, wird dabei oft eine moralische Legitimation vorgegeben. Selbst in Kreisen, die sich für Bewegungsfreiheit einsetzen, hat "der Schmuggler" oftmals keinen guten Ruf.

 

Die Veranstaltung stellt sich dem politischen Narrativ und dem öffentlichen Diskurs rund um das Thema "Schmuggel" entgegen und hinterfragt kritisch: Was genau verstehen wir unter "Schmuggel"? Wer oder was wird kriminalisiert? Warum wird Hilfe beim Grenzübertritt in manchen Fällen als moralisch (und rechtlich) richtig angesehen, während sie in anderen Fällen verurteilt wird? Inwiefern dient der kriminalisierende Diskurs als wichtiger Stabilisator des EU-Grenzregimes? Wir freuen uns, für die Gala Expert*innen, Künstler*innen und Aktivist*innen willkommen zu heißen, sowie unsere besonderen Ehrengäste: verurteilte Schmuggler*innen.

Sprache(n): Englisch / English

22.04.2023

Schmuggler-Portraits: Hamza Haddi - #TagdesSchmuggels

Hamza Haddi ist einer der tausenden Schmuggler*innen, die die EU verhaftet. Weil er das Boot steuerte, mit dem er und drei andere - darunter sein eigener Bruder - den Fluss Evros nach Griechenland überquerten, wurde er des Schmuggels für schuldig befunden. SCHMUGGLER-PORTRAITS - In den nächsten Wochen werden wir Portraits von Menschen veröffentlichen, die in der EU wegen #Schmuggel kriminalisiert werden. Der "Kampf gegen Schmuggler" ist mit Herzstück europäischer Migrationspolitik. Jedes Jahr fließen Millionen von Euro in den "Kampf gegen skrupellose Kriminelle, die das Leben von Menschen auf der Flucht aufs Spiel setzen", zahlreiche Anklagen werden erhoben, Prozesse geführt, Tausende von Menschen werden inhaftiert. Doch was steckt dahinter? Seit wann interessiert sich die EU für das Wohlergehen Flüchtender? Was wirklich hinter dem "Kampf gegen Schmuggler" steckt, wird unter anderem daran ersichtlich, wenn man sich ansieht, WER kriminalisiert wird. #TagdesSchmuggels

Sprache(n): Englisch / English

28.03.2023

Podcast "Arbitrary Criminalization of Migrants" mit borderline-europe und Can't Evict Solidarity

This episode of "Voices Of Mytilene" by Radio Helsinki is about the arbitrary criminalization of migrants in Greece. Currently there are over a thousand migrants spending time in jail in Greece as they are accused of smuggling or other highly dubious charges. It is a not too well-known but nevertheless highly efficient method used by Greece – but also in other parts of Europe – to oppress and intimidate migrants.

We spoke to Kim from Can’t Evict Solidarity and Julia from borderline-europe in order to get some more information about the structural nature of these incarcerations. Also, there we will highlight some individual cases like the „Samos 2“ trial, the „Amir & Razuli“ trail and the „Moria 6“ trial, among others.

Kim and Julia are both directly involved with supporting some these migrants by organizing solidarity campaigns and providing judicial and emotional support.

Sprache(n): Englisch / English

23.03.2023

1 year after Russais attack on Ukraine #TagdesSchmuggels

Am 24.02.2022 begann #Russland seinen Angriff auf die Ukraine. Tausende Menschen mussten fliehen. Ihnen beim Grenzübertritt zu helfen, war nicht nur nicht länger illegal, sondern wurde sogar bejubelt. Zeitgleich wurde jegliche Unterstützung von Menschen an der belarussischen Grenze als Schmuggel kriminalisiert. Das Beispiel Ukraine hat deutlich gezeigt, dass die Hilfe beim Grenzübertritt nicht nur notwendig, sondern auch rechtlich möglich ist. Was als gut oder als kriminell gilt, ist oft politisches Kalkül. Heute starten wir unsere Kampange #TagdesSchmuggels. i den nächsten Wochen werden wir das politische Narrativ zu Schmuggel kritisch unter die Lupe nehmen. Was ist mit Schmuggel gemeint? Wer oder was wird kriminalisiert? Warum wird Hilfe beim Grenzübertritt in manchen Fällen als moralisch (und rechtlich) richtig und in anderen als falsch angesehen? Und wir wollen den Fokus wieder auf das eigentliche Problem lenken: das EU-Grenzregime. Grenzen bekämpfen, nicht Schmuggler*innen!

Sprache(n): Deutsch / German

23.03.2023

Schmuggler-Portraits: Homayoun Sabetara - #TagdesSchmuggels

Homayoun Sabetara ist einer der tausenden Schmuggler*innen, die die EU verhaftet. Er wurde in Griechenland zu 18 Jahren Haft verurteilt. Hört euch seine Geschichte an - erzählt von seiner Tochter Mahtab. SCHMUGGLER-PORTRAITS - In den nächsten Wochen werden wir Portraits von Menschen veröffentlichen, die in der EU wegen #Schmuggel kriminalisiert werden. Der "Kampf gegen Schmuggler" ist mit Herzstück europäischer Migrationspolitik. Jedes Jahr fließen Millionen von Euro in den "Kampf gegen skrupellose Kriminelle, die das Leben von Menschen auf der Flucht aufs Spiel setzen", zahlreiche Anklagen werden erhoben, Prozesse geführt, Tausende von Menschen werden inhaftiert. Doch was steckt dahinter? Seit wann interessiert sich die EU für das Wohlergehen Flüchtender? Was wirklich hinter dem "Kampf gegen Schmuggler" steckt, wird unter anderem daran ersichtlich, wenn man sich ansieht, WER kriminalisiert wird. #TagdesSchmuggels

Sprache(n): Englisch / English

06.07.2022

Detention camps on the Greek islands: A “new era” in EU migration policy? (2/2)

The package has not yet been adopted. Even at their last meeting on 10 June 2022, the EU interior ministers were unable to agree on a common position. However, individual aspects are already being implemented, including the new EU-funded detention centres.
In a panel discussion on 05 July, we want to inform about the real situation in these camps. What rights are being violated? How should the detention camps be classified in terms of European policy? And what can resistance look like? The discussion will be with
- Daphne Tolis, freelance journalist and documentary filmmaker from Athens
- Athina Ntavasili, lawyer at Equal Rights Beyond Borders on Kos
- Karl Kopp, Head of the European Department ProAsyl

Sprache(n): Englisch / English

05.07.2022

Detention camps on the Greek islands: A "new era" in EU migration policy? (1/2)

"A new era begins" - This is how the Greek migration minister, Notis Mitarachi, welcomed the opening of the new camps on the islands of Leros and Kos in November 2021. "We are freeing our islands from the migration problem and its consequences. The images we remember from 2015 to 2019 are now a thing of the past."
Double barbed wire, strict entrance controls and surveillance cameras - on the islands of Kos, Samos and Leros, the EU and the Greek government have built prison-like camps for people on the move. Two more are planned on Lesbos and Chios. Particularly problematic: asylum applications are examined here in "accelerated border procedures".
The so-called "Closed Controlled Access Centres" are part of the controversial migration and asylum package presented by the EU Commission in September 2020.

Sprache(n): Englisch / English

21.06.2022

"Geschichten von der Grenze" - Wiederholung des preisgekrönten Podcasts von InfoMigrants

Der InfoMigrants-Podcast "Tales from the Border" (Geschichten von der Grenze) nimmt die Hörer*innen mit auf eine Audio-Reise über die politischen und physischen Barrieren, mit denen Migrant*innen konfrontiert sind, wenn sie versuchen, ihr Ziel in Europa zu erreichen. Zu hören auf Spotify, Apple Podcasts, Soundcloud oder Deezer.

Sprache(n): Englisch / English

07.06.2022

Externalisierungskonferenz Sahara: Die tödliche EU Außengrenze V

Das El-Bashir-Regime im Sudan war einer der willigsten Helfer der Europäischen Union. Die Revolution hat ihn im April 2019 hinweggefegt. Doch die alten Akteur*innen agieren immer noch im Hintergrund und haben im Oktober 2021 durch einen Militärputsch brutal die Macht zurückerobert. Welche Auswirkungen hat dies auf Geflüchtete und Migrant*innen in der Region?
Podiumsdiskussion mit Sarah Creta, einer preisgekrönten Fotojournalistin und Dokumentarfilmerin mit umfangreicher Erfahrung bei der Recherche von Menschenrechtsverletzungen, und Yasser Massoud, Rechtsanwalt vom Sudanesischen Netzwerk für sichere Migration und zur Bekämpfung des Menschenhandels. Moderation: Usman Shehu von Radio Koode, Nigeria.

Sprache(n): Englisch / English

13.04.2022

It's time to listen - Stimmen von Geflüchteten in Libyen

Am 13. April haben Geflüchtete in Libyen ihre Geschichten erzählt, von ihrem Leben in Libyen berichtet und Forderungen gestellt. Am 10. Januar wurde der Protest, der seit dem 2. Oktober 2021 vor den UNHCR-Büros in Tripolis stattfand, durch gewaltsame Angriffe libyscher Behörden aufgelöst. Die Forderungen bleiben bestehen.

Sprache(n): Englisch / English

07.03.2022

Zusammenarbeit mit Radio Koodé (Nigeria)

Radio Koodé International (KRI) und borderline-europe arbeiten gemeinsam an dem Radioprojekt "Monitoring Sahel Borders". Journalist*innen aus westafrikanischen Ländern wie Mali, Nigeria und Kamerun nahmen an einem dreitägigen Workshop teil, in dem sie sich über Migrationsthemen und die Rechte von Reisenden entlang der Sahel-/Sahara-Migrationsroute informierten. Sie entwarfen auch ein zweiwöchentliches Programm "Monitoring Sahel Borders".
Nach Abschluss der Schulung werden die Korrespondent*innen von KRI die Migration und die Verletzung der Rechte von Migrant*innen in der Sahelzone beobachten und darüber berichten.

Sprache(n): Englisch / English

20.01.2022

Relocation - Die Europäische Lösung für Geflüchtete?

Desaströse Zustände an den europäischen Außengrenzen, überfüllte und menschenunwürdige Lager auf griechischen Inseln und in Italien oder Seenotrettungsschiffe, die mit hunderten Menschen an Bord auf offenem Meer ausharren, da ihnen der Zugang zu einem sicheren Hafen verweigert wird. Diese Bilder lassen immer wieder die Forderung nach Relocation (zu Deutsch Umverteilung) und Aufnahme laut werden. Relocation wird von einigen zivilgesellschaftlichen Akteuren als Konsequenz gefordert, die sich aus dem Dublin System und dem Versuch ergeben, die europäischen Grenzen immer weiter zu externalisieren. Sie erscheint auf den ersten Blick eine gute Alternative zu sein, insbesondere in Anbetracht der zahlreichen Städte, die sich europaweit zur Aufnahme von aus Seenot Geretteten bereit erklären.

Auch auf politischer Ebene wird Relocation als Lösung für ein gerechteres Aufnahmesystem präsentiert. Im Vorschlag für den neuen EU-Pakt zur Migration und Asyl aus dem vergangenen Jahr wird die Notwendigkeit zur Kooperation unter Mitgliedstaaten betont und die freiwillige Aufnahme von Menschen aus den Hotspots an den Außengrenzen alias Relocation dabei als Instrument für eine “solidarische” Zusammenarbeit hervorgehoben.

Ebenso bekräftigt die neue Bundesregierung im Koalitionsvertrag die Intention, Relocation-Vereinbarungen zu verstärken. Zumal die Aufnahme von geflüchteten Menschen in vermeintlichen Krisensituationen, wie zum Beispiel nach dem Brand im Lager Moria, der Bundesregierung dazu dient, sich als helfende Hand mit moralischer Vorbildfunktion zu inszenieren.

Doch was verbirgt sich tatsächlich hinter den Relocation-Vereinbarungen? Was geschieht mit den Menschen, die nach Seenotrettung oder dem Brand in Moria von Deutschland aufgenommen wurden? Was mit denjenigen, die nach tagelangen Standoffs auf offenem Meer nach Deutschland umverteilt werden sollen? Bedeutet Relocation tatsächlich den Eintritt in ein Leben in Sicherheit?

Diesen und weiteren Fragen gehen wir in unserem Online Event am 20.01.2021 nach. Menschen, die selbst durch das Relocation Verfahren gegangen sind, berichten von ihren Erfahrungen und diskutieren gemeinsam mit weiteren Expert:innen über die Herausforderungen und Probleme der europäischen Relocation Verfahren auch in Bezug auf die deutsche Politik.

Es diskutieren:

Clara Bünger, Juristin und Mitglied des Deutschen Bundestages
Khalifa Musa, von Italien nach Deutschland umverteilt, nachdem er aus Seenot gerettet worden war
Lucia Gennari, Juristin (ASGI - Vereinigung für juristische Studien über Migration)
Peter Ogenyi, von Malta nach Deutschland umverteilt und anschließend nach Nigeria abgeschoben
Nicki Georgiou, Equal Rights Beyond Borders
Moderation: Nora Brezger, Flüchtlingsrat Berlin e.V.

Sprache(n): Englisch / English

08.11.2021

Das wahre Verbrechen ist das Grenzregime - Free the #Samos2

230 Jahre + lebenslange Haft: Das ist die Strafe, die Hasan in Griechenland droht, weil er das Boot gesteuert hat, in dem er nach Europa geflohen ist. Er steht zusammen mit N. vor Gericht, der seinen Sohn bei der Überfahrt verloren hat. Als erster Asylbewerber überhaupt wird diesem die Schuld daran gegeben, dass sein Kind auf der Flucht ums Leben kam; ihm drohen wegen „Kindeswohlgefährdung“ bis zu zehn Jahre Haft.

Heute vor genau einem Jahr versuchten N. und Hasan, gemeinsam mit 22 anderen Menschen, in einem Schlauchboot nach Griechenland zu fliehen. Kurz vor Samos krachte das Boot gegen die Felsen, die Menschen fielen über Bord, N.s kleines Kind ertrank in den Wellen.

Heute startet borderline-europe, gemeinsam mit 70 Gruppen und Organisationen in ganz Europa, die Kampagne „Das wahre Verbrechen ist das Grenzregime - Free the #Samos2" für N. + Hasan, und fordert, dass die Anklagen gegen sie fallengelassen werden!



Nicht nur verweigert die EU ihnen sichere und legale Einreisewege und zwingt sie dadurch, gefährliche Routen zu nehmen, sie kriminalisiert sie perfiderweise auch noch für das Leid, das ihnen dabei widerfährt!

Die Kriminalisierung von Flüchtenden muss ein Ende haben! Sichere und legale Einreise jetzt!

Sprache(n): Englisch / English

02.10.2021

"Schleswig-Holstein-Schnack" mit Kapitän Stefan Schmidt

Es wird geschnackt - und zwar in "Von Binnenland und Waterkant", dem Feierabend-Magazin für Schleswig-Holstein. Jeden zweiten Dienstag von 20 bis 21 Uhr reden wir mit Menschen, die uns etwas zu erzählen haben. Stefan Schmidt ist seit zehn Jahren Landesbeauftragter für Flüchtlings-, Asyl- und Migrationsfragen. Außerdem von Herzen und der Ausbildung her ein echter Seemann.

Sprache(n): Deutsch / German

25.09.2021

Livestream: Quo vadis Frontex - Reform, control or abolish?

Panel discussions on the illegal activities of the EU border agency and its glaring control deficit

Sprache(n): Englisch / English

27.07.2021

Menschen auf der Müllhalde. Ein "gemeinsames Pilotprojekt" auf Lesbos, ein "Neuanfang in Sachen Migration" für die EU.

Heute, am 28. Juli 2021, wird der 70. Jahrestag der "Genfer Flüchtlingskonvention" begangen. Während Europa diesen Tag feiert, verstößt die EU weiterhin gegen die grundlegendsten Prinzipien der Konvention. Am 3. Dezember 2020 unterzeichneten die EU und die griechischen Behörden eine Absichtserklärung über den Bau eines neuen "Pilot"-Flüchtlingslagers, eines Mehrzweck-Aufnahme- und Identifizierungszentrums (MPRIC) auf Lesbos. Die "geschlossene kontrollierte Struktur", wie die griechische Regierung sie nennt, "ebnet den Weg für die Umsetzung der Leitprinzipien des neuen Pakts in die Praxis".

Heute, 70 Jahre nach dem Übereinkommen, plant die EU das neue MPRIC in der abgelegensten Gegend von Lesbos, direkt neben der Mülldeponie der Insel. Die Tatsache, dass die Menschen neben der Mülldeponie untergebracht werden sollen, ist von besonderer Bedeutung für die Art und Weise, wie die Kommission und die griechische Regierung die Aufnahme und den Schutz von Asylbewerber*innen sehen. Die Asylbewerber*innen werden für Monate oder sogar Jahre völlig isoliert sein. Bei diesem Plan geht es nicht um Menschenwürde. Es ist ein Plan der Abschreckung.

Hören Sie auf, Geflüchtete für politische Zwecke zu missbrauchen. Hören Sie auf, Hass und Rassismus zu schüren, durch Angst und die Rhetorik der Bedrohung der Sicherheit.

Sprache(n): Englisch / English

06.07.2021

Seehofers 69

Teil (1/4) Willkommen und Tschüss 

Es war ein Abschiebeflug wie jeder andere, bis Horst Seehofer scherzte: „Ausgerechnet an meinem 69. Geburtstag...“ Drei Jahre später finden wir einige der 69 Afghanen wieder: Im Chaos von Kabul, gestrandet in Moria und zurück in der bayrischen Idylle.

Teil (2/4) Komm, Regen 

In Afghanistan angekommen, verliert sich die Spur von Seehofers 69 schon nach wenigen Tagen. Kaum einer sieht eine Perspektive im Land. Emran Feroz ist als Journalist immer wieder im Land unterwegs. Für uns reist er drei Jahre später den Geschichten von Amir, Abdul und den anderen Abgeschobenen nach  

Teil (3/4) Festgefahren 

Auf seiner zweiten Flucht beibt Abdul mit seiner schwangeren Frau im berüchtigten Lager Moria auf der griechischen Insel Lesbos hängen. Amir und Khayesta versuchen derweil alles, um für ihre Ausbildung nach Deutschland zurückzukehren.

Teil (4/4) Rückkehr 

Tausende Euro Abschiebekosten, Ausbildungsvertrag, Visaanträge und Behördengänge in Deutschland, Indien und Pakistan: Wer zurück nach Deutschland möchte, muss viele Hürden überwinden. Alleine schafft das kein Abgeschobener.

 

Sprache(n): Deutsch / German

16.06.2021

Griechenland: Pushback von Migranten? - Arte Reportage

Innerhalb nur eines Jahres hat die neue griechische Regierung den Zustrom von Migranten drastisch reduziert. Menschenrechtler werfen ihr vor, sie habe dabei gegen das Asylrecht verstoßen mit sogenannten « Pushbacks », systematischen illegalen Zurückweisungen von potenziellen Asylbewerbern durch die griechische Küstenwache in türkische Gewässer, seit letztem Jahr.

Sollte die griechische Küstenwache wirklich Flüchtlingsboote zerstört und die Migranten dann aus griechischen Gewässern wieder in Richtung türkische Küste geschickt haben, dann wäre dies erstens ein Verstoß gegen das Seerecht und die Verpflichtung, Personen in Seenot zu helfen; und zweitens ein Bruch internationalen und europäischen Rechts, einschließlich des Artikels 3 der Menschenrechtskonvention, der die Zurückweisung von Flüchtlingen verbietet. Diese Arte Reportage geht der Sache auf den Grund.

 

 

Sprache(n): Deutsch / German

05.05.2021

Lesbos: Illegale Push-backs von Land

In der Ägäis werden Schutzsuchende nicht mehr 'nur' auf dem Meer illegal und brutal abgefangen und zurückgedrängt, inzwischen werden selbst Menschen, die bereits an Land angekommen sind, von "vermummten Männer" abgefangen, in Vans gezerrt und gewaltsam zurück aufs offene Meer gebracht.

Vor kurzem berichtete Aegean Boat Report erneut von einem grausamen Push-back von einer Gruppe von 53 Menschen, darunter 3 schwangere Frauen und 35 Kleinkinder. Diese waren nachweislich auf Lesbos angekommen und zu Fuß auf dem Weg ins Dorf Klio. Als die Hafenpolizei von Bewohner*innen über ihre Ankunft informiert wurde, spürte sie die Gruppe auf und gab an, die Menschen in ein Quarantäne-Camp zu bringen. Kurze Zeit später wurden alle, auch die Kinder, auf offenem Meer ausgesetzt und dort sich selbst überlassen.

Alice wohnt im Dorf Klio und wird dort regelmäßig Zeugin davon, wie Menschen und Kinder, die in Booten ankommen, einfach 'verschwinden': "Ich möchte dass wir darüber berichten, dass wir aufschreien! Wir können das nicht passieren lassen!"

Aegean Boat Report: "Over 30 children left drifting in a life raft by Hellenic coast guard."

Sprache(n): Deutsch / German

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