Über Palermo und Barcelona nach Neapel: Für das Recht auf Mobilität und das Recht zu Retten!
Von der See in die Städte! - Gemeinsame Erklärung
Humanitäre Rettungsorganisationen, zivilgesellschaftliche Organisationen und Aktivistengruppen, wie unter anderem Sea-Watch, Alarm Phone, Mediterranea, Seebrücke, Aita Mari, Jugend Rettet, borderline-europe, Inura, Open Arms und Welcome to Europe, sowie Vertreter*innen mehrerer europäischer Städte und Gemeinden, darunter Neapel und Barcelona, sind zusammengekommen, um auf eine gemeinsame europäische und mediterrane Initiative hinzuarbeiten. Unsere Bewegung wurde 2018 in Palermo geboren und steht im Geiste der Charta von Palermo, mit ihrer zentralen Forderung nach dem Recht auf Mobilität. Unser Slogan lautet: "Von der See in die Städte!"
Nach unseren Treffen in Palermo und Barcelona wurden wir vom 20. bis 21. Juni 2019 von der Stadt Neapel empfangen. Neapel hat sich angesichts der restriktiven und anti-migrantischen Maßnahmen der derzeitigen italienischen Regierung, insbesondere ihres Innenministers, zum Sicheren Hafen erklärt. In den letzten zwei Tagen haben wir die Zusammenarbeit zwischen humanitären Rettungsorganisationen, Organisationen der Zivilgesellschaft, Aktivistengruppen und Stadtverwaltungen verstärkt. Unser Hauptziel ist es, uns im Kampf gegen das Massensterben im Mittelmeer zusammenzuschließen. Die aus Seenot Geretteten müssen in Sichere Häfen gebracht werden und in europäischen Städten frei und in Würde leben dürfen.
Wir bekunden unsere Solidarität mit den 43 Überlebenden, einschließlich unbegleiteter Minderjähriger, die von Sea-Watch 3 gerettet wurden, aber 10 Tage nach ihrer Rettung noch heute auf dem Rettungsschiff festsitzen. Wir verurteilen die Weigerung, Sea-Watch 3 und seinen Gästen zu gestatten, in einem sicheren Hafen anzulegen. Gemeinsam mit den Überlebenden fordern wir die italienische Regierung sowie die europäischen Institutionen und die europäische Gemeinschaft auf, ihre sofortige Anlandung zu gewährleisten.
Neapel, Italien, 22. Juni 2019