Publikationen borderline-europe
Jahresbericht 2022: Widerstand gegen das europäische Grenzregime
Gewalt, Armut und Perspektivlosigkeit veranlassten auch im vergangenen Jahr unzählige Menschen dazu, lebensgefährliche Wege auf sich zu nehmen, um (vermeintliche) Sicherheit in Europa zu suchen. Alleine bei dem Versuch, das Mittelmeer zu überqueren, sind seit 2014 mehr als 25.000 Menschen gestorben oder gelten als vermisst. Die Antwort der EU: Militarisierung, Kriminalisierung und Abschottung. Die letzten Jahre haben zu einer stetig zunehmenden Eskalation in der europäischen Migrationspolitik geführt. Von obskuren Abkommen mit außereuropäischen Drittländern, über den Bau von als Aufnahmezentren getarnten Hochsicherheitstrakts bis zu körperlicher Misshandlung von Schutzsuchenden durch vermummte EU-Grenzschutzbeamt*innen. Dank eurer Unterstützung konnten wir auch im Jahr 2022 die rassistische Grenzgewalt an Europas Binnen- und (externalisierten) Außengrenzen sichtbar machen und für das Recht auf Bewegungsfreiheit für Alle kämpfen!
Sprache(n): Deutsch / German Herausgeber: borderline-europe
Streiflicht Italien: "Nicht-Orte"
Als EU-Außengrenzstaat ist Italien einer der Hauptschauplätze der europäischen Migrationspolitik. Das Massensterben im zentralen Mittelmeer, die elenden Zustände in den Massenaufnahmeeinrichtungen und die Blockierung der zivilen Seenotrettung stehen seit vielen Jahren für den menschenfeindlichen Umgang Europas mit Schutzsuchenden. Unter diesen Gesichtspunkten rückt Italien immer wieder in den medialen Fokus, gleichzeitig gibt es jedoch kaum Berichte darüber, was mit den Menschen passiert, wenn sie die riskante Überfahrt überleben und italienisches Festland erreichen. Wo geht es für sie hin? Welche Chancen auf ein sicheres Leben haben sie in Italien? Mit der Pilotausgabe unseres Streiflicht Italien widmen wir uns den Nicht-Orten, die die italienische Aufnahmepolitik für Ankommende geschaffen hat. Ein System, in dem Schutzsuchende in die Unsichtbarkeit gedrängt werden. In vier Kapiteln befassen wir uns mit den folgenden Themen: 1. Das italienische Aufnahmesystem 2. Nicht-Ort Abschiebungshaft und Abschiebungen 3. Niemals Ankommen. Das Dublin-System in Italien 4. Solidarisch ist, wenn das Recht auf Bewegung für alle gilt Wir zeigen in dieser Ausgabe, wie Orte bewusst zu Nicht-Orten gemacht werden, an denen Anonymität und, Einsamkeit herrschen. Ein System, das politisch so gewollt ist und abschrecken soll. Das gesamte Magazin zum Nachlesen findet sich hier.
Sprache(n): Deutsch / German Herausgeber: borderline-europe
35 Organisationen warnen vor Abkehr vom Flüchtlingsschutz in Europa: Bundesregierung muss sich gegen Instrumentalisierungsverordnung stellen!
On Thursday, 8 December, the EU interior ministers will vote in the Council of the European Union (EU) on a legislative proposal that would have serious consequences: Refugee protection and human rights are to be undermined by the so-called Instrumentalisation Regulation at the external borders. In the run-up to the vote, 35 organisations refer to the coalition agreement and urge the federal government in a joint statement to vote against the draft.
Sprache(n): Deutsch / German Herausgeber: PRO ASYL
Dänemark-Ruanda-Deal: Abschiebung von Menschen, Outsourcing und Offshoring von Asyl
In September 2022, Denmark and Rwanda signed an agreement on the possible transfer of asylum seekers to the East African country. The prospective ‘transfer-system’ resembles the one announced by the UK in April. About 1,000 people may be deported yearly to a country thousands of kilometres away where refugees are killed and forcibly recruited by militias. After fleeing their countries, crossing borders, and risking their lives to reach a safe place, people are pushed back into a state of imminent danger. Learn more about the prospective Denmark-Rwanda deal, as well as its possible implications, in this article.
- Denmark-Rwanda deal: deporting people, outsourcing & offshoring asylum
- Dänemark-Ruanda-Deal: Abschiebung von Menschen, Outsourcing und Offshoring von Asyl
Sprache(n): Englisch / English Herausgeber: Beatriz Jorge, borderline-europe
Die Torwächter der Europäischen Union: Der Sudan nach El-Bashir
Five years ago, borderline-europe organized its first externalization conference in Berlin. We scrutinized the treaties, agreements and control mechanisms which were established to seal off the borders of the EU. In 2012, the European Union was awarded the Nobel Peace Prize. Ten years later, people are still drowning in the Mediterranean Sea and dying of thirst crossing the deserts – because there still are no safe escape routes. Under the rule of dictator Omar El-Bashir, Sudan has played a crucial role in securing the borders that have been outsourced to Africa. The country has become Europe’s gatekeeper for refugees and migrants from East Africa and other parts of the world. With the 2019 revolution, hope of a new democratic government emerged in Sudan. The 2021 coup shattered this hope. What is the situation today? This brochure is the result of a joint event with Bildungswerk Berlin of the Heinrich Böll Foundation and Africa Center for Justice and Peace Studies in Karthoum. It discusses the status today and which consequences the countercoup has had for people on the move.
Sprache(n): Englisch / English Herausgeber: borderline-europe - Menschenrechte ohne Grenzen & Bildungswerk Berlin der Heinrich Böll Stiftung
Relocation von Griechenland nach Deutschland: Entlastung des Hotspot-Systems oder Alibi-Politik?
Der Bericht, stellt unter anderem folgende Fragen: Verbesserten die Umverteilungsprozesse nach Deutschland die Lebensumstände von asylsuchenden Menschen, oder ging es ausschließlich um eine strukturelle Entlastung der EU-Außengrenzstaaten? Wer konnte (nicht) umverteilt werden und was boten die Relocation-Maßnahmen schutzsuchenden Personen an, um in Deutschland anzukommen und sich eine Zukunft aufzubauen?
- Relocation von Griechenland nach Deutschland: Entlastung des Hotspot-Systems oder Alibi-Politik?
- Relocation from Greece to Germany: Relief for the Hotspot System or Alibi Policy?
Sprache(n): Deutsch / German
Griechenland: Weil ein 58-jähriger Familienvater seinen Töchtern nach Berlin folgen wollte, drohen ihm 100 Jahre Haft
For trying to follow his daughters to Berlin, H. Sabetara from Iran will stand trial in Thessaloniki, Greece, on 26 September. The court date has already been postponed three times since May 2022 and the 58-year-old father of two has been in prison without a trial since September 2021. His daughters had previously been able to leave Iran with the help of a student visa. As this route was blocked for him, Sabetara paid a smuggler who left him and other passengers alone at the border between Turkey and northern Greece. Because Sabetara drove a car inland, he was arrested for smuggling. For this, he faces 100 years in prison.
Sprache(n): Griechisch / ελληνικά Herausgeber: borderline-europe
Bericht Prozess Samos2: Die #Samos2 sind frei!
Am 18. Mai verkündete die Strafkammer des Regionalgerichts Samos ein außergewöhnliches Urteil im Fall von Hasan und N., den #Samos2.: Das Ergebnis, dass die beiden "frei" sind, ist ein Sieg für die Angeklagten, ihre Verteidigung, der gemeinsamen Kampagne zahlreicher Gruppen und Organisationen aus ganz Europa und damit für den Kampf gegen die Kriminalisierung von Menschen auf der Flucht insgesamt.
Sprache(n): Italienisch / Italiano Herausgeber: borderline-europe
Prozessbericht: Kheiraldin, Abdallah und Mohamad: #Paros3 zu ingesamt 439 Jahren Haft verurteilt, weil sie das Boot steuerten
Am 05. Mai fand der Prozess gegen die #Paros3 auf der griechischen Insel Syros statt. Obwohl sowohl die Staatsanwaltschaft als auch die Richter*innen zustimmten, dass die drei Angeklagten weder die Schmuggler waren noch aus Gewinnstreben gehandelt hatten und auch keine Schuld am Tod der 18 Menschen trugen, wurden die drei Väter dennoch wegen "Beihilfe zur unerlaubten Einreise" verurteilt, was zu einer Strafe von 187 Jahren für den "Kapitän" und 126 Jahren für jeden der beiden "Helfer" führte.
- Kheiraldin, Abdallah και Mohamad: #Paros3 καταδικάστηκαν σε συνολικά 439 χρόνια για την οδήγηση του σκάφους
- خير الدين وعبد الله ومحمد: حكم على #باروس3 بالإجمال 439 عاما لقيادته القارب
- Kheiraldin, Abdallah e Mohamad: #Paros3 condannati a un totale di 439 anni per aver guidato la barca
Sprache(n): Griechisch / ελληνικά
Drei syrischen Geflüchteten drohen 18 Mal lebenslang, weil sie das Boot gesteuert haben
Auf den griechischen Inseln trägt sich ein Skandal zu: Nach dem tragischen Schiffsunglück am Heiligabend 2021 vor der griechischen Insel Paros werden drei Überlebende zu Schwerverbrechern gemacht. Weil Abdallah J., Kheiraldin A. und Mohamad B. das Steuer übernommen haben, sollen sie lebenslang hinter Gitter. Am 05. Mai findet der Prozess gegen sie auf Syros statt.
- Τρεις Σύροι πρόσφυγες αντιμετωπίζουν 18 φορές ισόβια επειδή οδήγησαν τη βάρκα
- ثلاثة لاجئين يواجهون 18 مؤبد لتوجيههم للقارب
- Tre rifugiati siriani rischiano 18 ergastoli per aver guidato la barca
Sprache(n): Griechisch / ελληνικά Herausgeber: borderline-europe