Hintergrundinformationen
Libyen ruft Ausländer auf, sich zu legalisieren - Keiner darf das Land verlassen, ohne Steuern gezahlt zu haben
Die libysche Ausländerbehörde hat hunderttausende Ausländer dazu aufgerufen, ihren Status zu legalisieren. Sie hat dafür eine Frist bis Ende Juni gesetzt. Ab Juli dürfe kein einziger Ausländer, bei dem dieses Gesetzes Anwendung finde, das Land verlassen, ehe er seinen Verpflichtungen nachgekommen sei, was die Bezahlung fälliger Steuern für den gesamten Zeitraum seines Aufenthaltes in Libyen einschließe. Außerdem werde die Person wegen Verstoßes gegen geltende Gesetze für die Zukunft mit einem Einreiseverbot belegt.
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EU finanziert Coaches, um Algerier zu Hause zu halten
Die algerische "Liberté" berichtet über ein EU-finanziertes Projekt für junge Algerier, die bereits versucht hatten, irregulär nach Europa zu kommen. Nun soll ihnen der Pariser Verein "Leidenschaft für den Süden" vor Ort in Algier dabei helfen, ihre Persönlichkeit weiter zu entwickeln und sich im Heimatland "wieder einzugliedern". Coaches und Berufsberater sollen den Jugendlichen helfen, ihren Weg zu finden, z.B. indem sie "eigenen Projekte" nachgehen. Viele Beobachter machen indes die hohe Arbeitslosigkeit in Algerien für die Flucht Jugendlicher übers Mittelmeer verantwortlich.
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"Charity doesn't ask for a passport"
Seit 1993-94 gibt es eine konsequente Antimigrationsstrategie der USA, "Operation Gate Keeper" zur Grenzbefestigung: technische Grenzsicherung in Städten und bewohnten Gegenden, die illegale Migration wird auf Wüsten- und Bergregionen (mehr als 50% der illegalen Migration) kanalisiert. Der Secretary of Homeland Security kann sich über jedes Gesetz hinweg setzen, wenn er glaubt, die nationale Sicherheit sei betroffen. So wurden z.B. in 30 Fällen Umweltgesetze für den Bau von Grenzanlagen außer Kraft gesetzt. Im November reiste eine Gruppe des Internationalem Versöhnungsbund und BAG Asyl in der Kirche nach Tucson/AZ und nach New York. Hier Notizen zu dieser Reise. Mehr lesen
Tunesier fliehen nach Algerien
Wie die algerische Zeitung "Echorouk" berichtete, kamen letzte Woche hunderte Tunesier irregulär über die Grenze nach Algerien. Die aufgebrachten Menschen würden so den tunesischen Staat auf ihre unhaltbare soziale Situation aufmerksam machen wollen. Konkret fordern sie Jobs, um sich und ihre Familien ernähren zu können. Während sich tunesische und algerische Grenzschützer den Menschen jeweils in den Weg stellten, kam es seitens der algerischen Bevölkerung zu Solidaritätsaktionen. Dabei ist Algerien selbst ein Land, aus dem viele Menschen wegen Perspektivlosigkeit in das sich abschottende Europa fliehen wollen. Mehr lesen
Ägypten und Libyen koordinieren sich bei Bekämpfung illegaler Migration
Botschafter Ahmed Rizq, Sekretär im Außenministerium für Konsularangelegenheiten und Ägypter im Ausland, hat bestätigt, dass sich Ägypten und Libyen beim Problem der illegalen Migration aufeinander abstimmen. Zudem würden Patrouillen zwischen den Staaten Libyen, Italien und Malta aufgenommen, um das Phänomen einzudämmen, welches die europäischen Länder inzwischen beunruhigt und für dessen Eindämmung sie nervöse Anstrengungen unternehmen. Mehr lesen
Zwölf Klandestine aus Oran - darunter eine junge Frau - gelangen per Boot nach Almeria
Wie die algerische Zeitung "Echorouk" erfuhr, waren jüngst 12 klandestine Auswanderer aus Oran - darunter eine junge Frau - von der Küste von Kristel aus in See gestochen und hatten es schafften, nach Almeria an der spanischen Küste zu gelangen. Eine andere Gruppe von 20 Klandestinen wurde indes in Spanien festgenommen und wartet auf ihre Abschiebung. Unter ihnen befindet sich auch ein behinderter junger Mann, der seinen Rollstuhl am algerischen Strand zurückgelassen hatte. Mehr lesen
Gefoltert in Tunesien, Italien verweigert den Verbannten von Redeyef Asyl
Sie haben um Asyl angesucht, aber Italien hat nein gesagt. Und nun riskieren sie, zurückgeschoben zu werden und aufgrund politischer Aktivitäten verhaftet zu werden. Es sind etwa dreißig verbannte TunesierInnen aus der Stadt Redeyef, dem neuralgischen Zentrum des Phosphatbergbaus im Südosten des Landes, das aufgrund der gewerkschaftlichen Proteste, die im Laufe des Jahres 2008 explodierten und in die Schlagzeilen gerieten, wie dann auch die von Präsident Ben Ali verordneten gewaltvollen Niederschlagung. Diese gipfelte am vergangenen 4. Februar 2009 in der Verurteilung von 33 Angeklagten in zweiter Instanz.
Algerien verschärft die Kontrollen
Zur Verhinderung "illegaler Migration" verschärfen die Provinzgouverneure Algeriens die Kontrollmaßnahmen, meldet die Zeitung "Elkhabar". Mehr Patrouillen, die behördliche Registrierung von Fischerbooten und Aufklärung schon der Planung der "illegalen" Ausreise in den Stadtvierteln sind die Mittel, die der algerische Staat dazu einsetzt. Der Reporter meint, Algerien reagiere damit auf den Druck seitens EU-Kommissar Barrot, der das Land zu strengeren Maßnahmen aufgefordert hatte. Mehr lesen
Bootsflüchtlinge aus Algerien
Die algerische Zeitung "L'Expression" fasst die Ereignisse der letzten Monate rund um die Bootsflüchtlinge in der Region Mostaganem zusammen. Der Journalist hält deutlich Distanz zu den klandestinen Auswanderern, scheint sogar jedes einzelne Boot, das losfährt, zu bedauern. Gleichzeitig konstatiert er, dass die vom algerischen Staat angedrohten Strafen für "illegales" Auswandern offenbar nicht die erhoffte abschreckende Wirkung haben.
So geht Ägypten mit "Schleusern" um
Die ägyptische Wochenzeitung "Al Youm As-Sabi'" berichtet von der Festnahme eines "Schleusers" durch Polizeiermittler. Der Artikel ist ganz im Stile eines Polizeiberichts gehalten und mag von daher repräsentativ für den Umgang des ägyptischen Staates und vieler Journalisten mit der klandestinen Migration nach Europa sein. Obwohl die Hintergründe der Auswanderung vor allem junger Menschen, wie Arbeitslosigkeit und Armut, auch in Ägypten regelmäßig debattiert werden, geht dieser Pressebericht auf solche Aspekte nicht ein. Mehr lesen
Warum flüchtet die Jugend?
In der jordanischen Zeitung Al-Ghad befasst sich dieser Kommentar mit den Ursachen für die lebensgefährliche Flucht vieler junger Algerier übers Meer. Der Kommentator sieht die Hauptgründe in einer verfehlten Wirtschafts- und Sozialpolitik, die viele Menschen an den Rand der Gesellschaft dränge und so eine nihilistische Stimmung in dem Land erzeuge. Er zieht schließlich Parallelen zu anderen arabischen Staaten. Auch hier seien, wie in Algerien, viele Menschen über den Mangel an politischen Freiheiten tief enttäuscht. Mehr lesen
14.000 Versuche klandestiner Auswanderung in 2008
In diesem Beitrag der saudi-arabischen Sendergruppe MBC geht es um eine Zusammenfassung des Fluchtgeschehens im Mittelmeer in 2008. Daneben wird auch der jüngste Vorfall an der libyschen Küste thematisiert. Der Artikel sieht die Verantwortung für das Problem der klandestinen Migration und ihrer vielen Toten "auf allen Seiten". Verschiedene arabische Experten werden mit ihren Erklärungsansätzen zitiert. Ein marokkanischer Forscher sieht die G20-Staaten in der Pflicht, den ärmeren Ländern zu helfen. Der Journalist Alkhalfi, ebenfalls aus Marokko, glaubt, dass die Maßnahmen seines Staates gegen die klandestine Auswanderung oft nur dazu führen, dass die Menschen ihre Überfahrt von Libyen aus starten. Der ägyptische Politiker Alkheir meint, das Problem beginne schon vor der Losfahrt, wenn Armut und Arbeitslosigkeit die Menschen aus ihren Ländern vertrieben.
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Die Harragas werden in Tunesien festgehalten
Kamel Belabed ist Sprecher des Kollektivs der Familien von auf See verschwundener Harragas in der Provinz Annaba. In dem folgenden Gespräch erörtert er den zurückhaltenden Umgang der staatlichen Autoritäten mit diesem heißen Thema, prangert die ungerechte Kriminalisierung der klandestinen Auswanderung an und warnt vor jeglicher Form eines sich Überbietens der Politiker in Wahlversprechen auf dem Rücken der Harragas. Mehr lesen
Botschafterin Khattab formuliert Plan, um illegale Auswanderung zu beenden
Ägyptisch-italienische Kooperation, um sie mit der Hilfe von Unternehmern zu stoppen: Botschafterin Mushira Khattab hat mit Giuseppe Silveri, Generaldirektor für Migrationsangelegenheiten im italienischen Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Sozialpolitik, darüber diskutiert, wie man die illegale Migration nach Italien beenden könne. Mehr lesen
Bande für illegale Migration festgenommen
Die "Allgemeine Dienststelle für Ermittlungen bei Verbrechen im Zusammenhang mit öffentlichen Geldern", angesiedelt im ägyptischen Innenministerium, hat eine Bande für illegale Migration auffliegen lassen, die von einem Pakistaner und einem Syrer angeführt wurde. Dabei wurden 34 Ägypter, 14 Pakistaner und 7 Inder in zwei möblierten Appartements in Alexandria festgenommen, die sich bereit gemacht hatten, nach Griechenland geschickt zu werden. Mehr lesen
Algerier migrieren von Türkei nach Griechenland und werden verhaftet
Ihre Wege haben sich diversifiziert, doch die Tragödie bleibt die gleiche, nach wie vor durchlitten von einer verzweifelten Jugend. Denn diese sieht in der illegalen Migration den einzigen Ausweg, in der Hoffnung, dass sich am anderen Ufer des Mittelmeers ihre rosaroten Träume verwirklichen. Mehr lesen
Aisha Abdel-Hadi warnt Ägypter, nach Algerien zu reisen
Bemühungen der Regierung zur Bekämpfung der illegalen Migration sind ineffizient.
Nachdem Schleuser ihre Aktivitäten von Libyen nach Algerien verlegt haben, sollen Ägypter nun nicht mehr nach Algerien reisen dürfen. Dem hat die Ministerin für Arbeitskräfte und Migration zugestimmt Mehr lesen
Außenministerium warnt Ägypter vor illegaler Migration nach Europa über den Sudan
Das ägyptische Außenministerium hat an die Bürger des Landes appelliert, keinen Träumen von der illegalen Ausreise hinterherzulaufen, egal in welcher Weise. Dazu gehöre auch, mithilfe dafür ungültiger Einreisevisa den Sudan als Transitregion zu nutzen, um in die europäischen Staaten zu gelangen. Dies geschehe mithilfe der Mittelsmänner, Makler und Händler der illegalen Migration sowie deren Gefolgsleute im Sudan. Das Ministerium wolle so verhindern, dass die ägyptischen Bürger betrogen werden und ihr Geld verlieren. Mehr lesen
Hanan Turk spielt Hauptrolle in Film über Migration
Die Schauspielerin Hanan Turk hat eingewilligt, in dem ägyptischen Film "Die Weite des Meeres" die Hauptrolle zu spielen. Der Film handelt von der Problematik der "illegalen Migration" und ihrer Auswirkung auf Jugend und Gesellschaft. Höchstwahrscheinlich wird man einige Szenen in Italien drehen, und zwar insbesondere in den Küstenregionen, an die die Jugendlichen bei ihrem Versuch, italienischen Boden zu betreten, flüchten. Das Budget des Films beträgt 13 Millionen Ägyptische Pfund [ca. 1,8 Millionen Euro]. Anmerkung borderline-europe: 1,8 MIO hätten die (nicht-fiktiven) Flüchtlinge sicher gut gebrauchen können... Mehr lesen
Klandestine Migration bedroht arabische Jugend
In der Politik und in den Medien Ägyptens werden oft Warnungen an "die Jugendlichen" ausgesprochen, nicht "illegal" als Bootsflüchtling nach Europa zu migrieren. Ihre rosigen Träume vom schnellen Reichtum würden dort schnell zerplatzen. Denn wenn sie nicht auf dem Weg ertränken, verstrickten sie sich möglicherweise in kriminelle Aktivitäten, wenn sie angekommen sind. Die Lösung sieht der Autor dieses Kommentars einer ägyptischen Zeitung, außer in der Warnung der Jugendlichen, in der ausreichenden Schaffung von Arbeitsplätzen. Mehr lesen