Hintergrund­informationen

Gefoltert in Tunesien, Italien verweigert den Verbannten von Redeyef Asyl

Sie haben um Asyl angesucht, aber Italien hat nein gesagt. Und nun riskieren sie, zurückgeschoben zu werden und aufgrund politischer Aktivitäten verhaftet zu werden. Es sind etwa dreißig verbannte TunesierInnen aus der Stadt Redeyef, dem neuralgischen Zentrum des Phosphatbergbaus im Südosten des Landes, das aufgrund der gewerkschaftlichen Proteste, die im Laufe des Jahres 2008 explodierten und in die Schlagzeilen gerieten, wie dann auch die von Präsident Ben Ali verordneten gewaltvollen Niederschlagung. Diese gipfelte am vergangenen 4. Februar 2009 in der Verurteilung von 33 Angeklagten in zweiter Instanz.


Algerien verschärft die Kontrollen

Zur Verhinderung "illegaler Migration" verschärfen die Provinzgouverneure Algeriens die Kontrollmaßnahmen, meldet die Zeitung "Elkhabar". Mehr Patrouillen, die behördliche Registrierung von Fischerbooten und Aufklärung schon der Planung der "illegalen" Ausreise in den Stadtvierteln sind die Mittel, die der algerische Staat dazu einsetzt. Der Reporter meint, Algerien reagiere damit auf den Druck seitens EU-Kommissar Barrot, der das Land zu strengeren Maßnahmen aufgefordert hatte. Mehr lesen


Bootsflüchtlinge aus Algerien

Die algerische Zeitung "L'Expression" fasst die Ereignisse der letzten Monate rund um die Bootsflüchtlinge in der Region Mostaganem zusammen. Der Journalist hält deutlich Distanz zu den klandestinen Auswanderern, scheint sogar jedes einzelne Boot, das losfährt, zu bedauern. Gleichzeitig konstatiert er, dass die vom algerischen Staat angedrohten Strafen für "illegales" Auswandern offenbar nicht die erhoffte abschreckende Wirkung haben.


So geht Ägypten mit "Schleusern" um

Die ägyptische Wochenzeitung "Al Youm As-Sabi'" berichtet von der Festnahme eines "Schleusers" durch Polizeiermittler. Der Artikel ist ganz im Stile eines Polizeiberichts gehalten und mag von daher repräsentativ für den Umgang des ägyptischen Staates und vieler Journalisten mit der klandestinen Migration nach Europa sein. Obwohl die Hintergründe der Auswanderung vor allem junger Menschen, wie Arbeitslosigkeit und Armut, auch in Ägypten regelmäßig debattiert werden, geht dieser Pressebericht auf solche Aspekte nicht ein. Mehr lesen


Warum flüchtet die Jugend?

In der jordanischen Zeitung Al-Ghad befasst sich dieser Kommentar mit den Ursachen für die lebensgefährliche Flucht vieler junger Algerier übers Meer. Der Kommentator sieht die Hauptgründe in einer verfehlten Wirtschafts- und Sozialpolitik, die viele Menschen an den Rand der Gesellschaft dränge und so eine nihilistische Stimmung in dem Land erzeuge. Er zieht schließlich Parallelen zu anderen arabischen Staaten. Auch hier seien, wie in Algerien, viele Menschen über den Mangel an politischen Freiheiten tief enttäuscht. Mehr lesen


14.000 Versuche klandestiner Auswanderung in 2008

In diesem Beitrag der saudi-arabischen Sendergruppe MBC geht es um eine Zusammenfassung des Fluchtgeschehens im Mittelmeer in 2008. Daneben wird auch der jüngste Vorfall an der libyschen Küste thematisiert. Der Artikel sieht die Verantwortung für das Problem der klandestinen Migration und ihrer vielen Toten "auf allen Seiten". Verschiedene arabische Experten werden mit ihren Erklärungsansätzen zitiert. Ein marokkanischer Forscher sieht die G20-Staaten in der Pflicht, den ärmeren Ländern zu helfen. Der Journalist Alkhalfi, ebenfalls aus Marokko, glaubt, dass die Maßnahmen seines Staates gegen die klandestine Auswanderung oft nur dazu führen, dass die Menschen ihre Überfahrt von Libyen aus starten. Der ägyptische Politiker Alkheir meint, das Problem beginne schon vor der Losfahrt, wenn Armut und Arbeitslosigkeit die Menschen aus ihren Ländern vertrieben.
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Die Harragas werden in Tunesien festgehalten

Kamel Belabed ist Sprecher des Kollektivs der Familien von auf See verschwundener Harragas in der Provinz Annaba. In dem folgenden Gespräch erörtert er den zurückhaltenden Umgang der staatlichen Autoritäten mit diesem heißen Thema, prangert die ungerechte Kriminalisierung der klandestinen Auswanderung an und warnt vor jeglicher Form eines sich Überbietens der Politiker in Wahlversprechen auf dem Rücken der Harragas. Mehr lesen


Botschafterin Khattab formuliert Plan, um illegale Auswanderung zu beenden

Ägyptisch-italienische Kooperation, um sie mit der Hilfe von Unternehmern zu stoppen: Botschafterin Mushira Khattab hat mit Giuseppe Silveri, Generaldirektor für Migrationsangelegenheiten im italienischen Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Sozialpolitik, darüber diskutiert, wie man die illegale Migration nach Italien beenden könne. Mehr lesen


Bande für illegale Migration festgenommen

Die "Allgemeine Dienststelle für Ermittlungen bei Verbrechen im Zusammenhang mit öffentlichen Geldern", angesiedelt im ägyptischen Innenministerium, hat eine Bande für illegale Migration auffliegen lassen, die von einem Pakistaner und einem Syrer angeführt wurde. Dabei wurden 34 Ägypter, 14 Pakistaner und 7 Inder in zwei möblierten Appartements in Alexandria festgenommen, die sich bereit gemacht hatten, nach Griechenland geschickt zu werden. Mehr lesen


Algerier migrieren von Türkei nach Griechenland und werden verhaftet

Ihre Wege haben sich diversifiziert, doch die Tragödie bleibt die gleiche, nach wie vor durchlitten von einer verzweifelten Jugend. Denn diese sieht in der illegalen Migration den einzigen Ausweg, in der Hoffnung, dass sich am anderen Ufer des Mittelmeers ihre rosaroten Träume verwirklichen. Mehr lesen


Aisha Abdel-Hadi warnt Ägypter, nach Algerien zu reisen

Bemühungen der Regierung zur Bekämpfung der illegalen Migration sind ineffizient.
Nachdem Schleuser ihre Aktivitäten von Libyen nach Algerien verlegt haben, sollen Ägypter nun nicht mehr nach Algerien reisen dürfen. Dem hat die Ministerin für Arbeitskräfte und Migration zugestimmt Mehr lesen


Außenministerium warnt Ägypter vor illegaler Migration nach Europa über den Sudan

Das ägyptische Außenministerium hat an die Bürger des Landes appelliert, keinen Träumen von der illegalen Ausreise hinterherzulaufen, egal in welcher Weise. Dazu gehöre auch, mithilfe dafür ungültiger Einreisevisa den Sudan als Transitregion zu nutzen, um in die europäischen Staaten zu gelangen. Dies geschehe mithilfe der Mittelsmänner, Makler und Händler der illegalen Migration sowie deren Gefolgsleute im Sudan. Das Ministerium wolle so verhindern, dass die ägyptischen Bürger betrogen werden und ihr Geld verlieren. Mehr lesen


Hanan Turk spielt Hauptrolle in Film über Migration

Die Schauspielerin Hanan Turk hat eingewilligt, in dem ägyptischen Film "Die Weite des Meeres" die Hauptrolle zu spielen. Der Film handelt von der Problematik der "illegalen Migration" und ihrer Auswirkung auf Jugend und Gesellschaft. Höchstwahrscheinlich wird man einige Szenen in Italien drehen, und zwar insbesondere in den Küstenregionen, an die die Jugendlichen bei ihrem Versuch, italieni­schen Boden zu betreten, flüchten. Das Budget des Films beträgt 13 Millionen Ägyptische Pfund [ca. 1,8 Millionen Euro]. Anmerkung borderline-europe: 1,8 MIO hätten die (nicht-fiktiven) Flüchtlinge sicher gut gebrauchen können... Mehr lesen


Klandestine Migration bedroht arabische Jugend

In der Politik und in den Medien Ägyptens werden oft Warnungen an "die Jugendlichen" ausgesprochen, nicht "illegal" als Bootsflüchtling nach Europa zu migrieren. Ihre rosigen Träume vom schnellen Reichtum würden dort schnell zerplatzen. Denn wenn sie nicht auf dem Weg ertränken, verstrickten sie sich möglicherweise in kriminelle Aktivitäten, wenn sie angekommen sind. Die Lösung sieht der Autor dieses Kommentars einer ägyptischen Zeitung, außer in der Warnung der Jugendlichen, in der ausreichenden Schaffung von Arbeitsplätzen. Mehr lesen


Spanien: Minderjährige aus Mauretanien wollen Arbeitserlaubnis

Eine Gesandtschaft der spanischen und der mauretanischen Caritas sowie der Bischof der Kirche von Nouakchott, Martin Happe, haben mauretanische Minderjährige getroffen, die im Aufnahmezentrum "Esperanza" (dt. "Hoffnung") untergebracht werden. Die Jugendlichen, die als illegale Bootsflüchtlinge nach Spanien gekommen waren, forderten, dass man ihnen helfe, die nötigen Papiere zu bekommen, um in Spanien arbeiten zu können, sobald sie das dafür gesetzlich nötige Alter erreicht haben. Mehr lesen


Spanien per Satellit mit Mauretanien verbunden, um klandestine Migration zu bekämpfen

Spanien hat sich dem Satellitenkommunikationsprogramm "Sea Horse Network" angeschlossen, so dass es von nun an in der Lage ist, mit Mauretanien und anderen Staaten Informationen auszutauschen, um die illegale Migration entlang der afrikanischen Atlantikküste zu bekämpfen. Mehr lesen


Tausende von Euros, um nach Algerien zu gelangen

3.000 Euro für die Reise von China nach Algerien, 4.000 Dollar von Bangladesch Vor dem Hintergrund zahlreicher Festnahmen von illegalen Einwanderern pakistanischer, indischer und bengalischer Staatsangehörigkeit im Westen und Süden des Landes hat eine Sicherheitsstudie der Polizeibehörden darauf hingewiesen, dass in den letzten drei Jahren internationale, asiatische Netzwerke in Erscheinung getreten sind, die klandestine Reisen organisieren. Mehr lesen


Aufgehalten in Mauretanien

Europa exportiert seine Außengrenze an den Rand der Sahara
In der "Le Monde-Diplomatique" von November diesen Jahres berichtete die Journalistin Zoé Lamazou über ein Flüchtlingslager im mauretanischen Nouadhibou, das die Einheimischen ironisch "Klein-Guantanamo" getauft haben. Lamazou beschreibt in ihrer Reportage die Lebensumstände in dem Lager sowieso die Gründe, warum viele der in Mauretanien angekommenen Migranten die lebensgefährliche Weiterfahrt nach Europa riskieren. Sie geht außerdem auf die Lieferungen von Überwachungsflugzeugen an Mauretanien durch Spanien ein. Mehr lesen


Abschiebung um jeden Preis

Spaniens Vorstoß, unbegleitete minderjährige Kinder ohne Sicherheitsvorkehrungen abzuschieben
In ihrem Bericht "Return at any Costs" hat Human Rights Watch vor kurzem dokumentiert, dass unbegleitete Minderjährige in Spanien nach ihrer Ankunft interniert werden können, bzw. in den Unterkünften Verstößen ausgesetzt sein können, wie etwa Ausweisungen ohne Prozedere in Länder, in denen sie dem Risiko von brutaler, inhumaner oder entwürdigender Behandlung ausgesetzt sind. Mehr lesen


Ausschuss geplant zur Verteidigung wegen illegaler Migration Inhaftierter

Angehörige der Inhaftierten fordern vom Staatsanwalt Freilassung
Die Träume vieler junger Menschen beschränken sich auf nunmehr auf ein Boot zur Flucht ins Ausland. Angehörige von mehr als 500 Inhaftierten, die im Gefängnis Burj al-'Arab einsitzen, weil sie "Jugendliche zum Ausreisen gebracht und illegal ausgewandert sind", haben den Mitgliedern der Volks- und Shoura-Räte in den Bezirken Metobas, Balteem und Burullus (alle im Gouvernement Kafr ash-Sheikh) einen Teil der Verantwortung dafür gegeben, dass ihre Kinder versucht haben, illegal auszureisen. Mehr lesen


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