Kriminalisierung von Migration und Solidarität
→ Solidarische Unterstützung für Betroffene / Fallarbeit
Wir arbeiten transnational mit Betroffenen (z.B. #Paros3, #Samos2, Iuventa Crew) zusammen und unterstützen diese bzw. ihre Familienmitglieder bei der Vernetzung mit relevanten Akteur*innen wie dem Vermitteln von Anwält*innen, Prozessführung, Fundraising für Rechtshilfekosten und durch Öffentlichkeitsarbeit.
Der Schwerpunkt unserer Arbeit liegt auf der Unterstützung von Menschen aus Drittstaaten, oft selbst Geflüchtete, die meist über keine oder sehr gerine finanzielle Mittel und Unterstützungsstrukturen in Europa verfügen und kaum öffentliche Aufmerksamkeit erfahren. Dies geschieht in enger Kooperation mit lokalen NGOs wie u.a. dem Porco Rosso in Sizilien, dem Human Rights Legal Project (Samos), Legal Centre Lesvos und Aegean Migrant Solidarity (früher CPT - Lesvos) in Griechenland.
Im November 2019 richteten wir für diesen Zweck einen Solidaritätsfond ein. Dieser konnte bis Sommer 2022 durch die Spende des Bucherlöses von "Handeln statt Hoffen" der Sea-Watch Kapitänin Carola Rackete & Anne Weiss finanziert werden. Seit September 2022 wird unser Solifonds von United4Rescue finanziell gefördert.
Auswahl Fälle:
- Berufungsprozess vertagt: Der Fall von Homayoun Sabetara verdeutlicht die systemische Gewalt in Schmugglerprozessen, 2024
- Kreta: Freispruch im Berufungsverfahren nach erstinstanzlichem Urteil von 155 Jahren, 2024
- Kreta: Fischer drohen 4760 Jahre Haft wegen Schmuggel, 2023
- Griechenland: Familienvater zu 18 Jahren Haft verurteilt, weil er ein Auto mit Flüchtenden fuhr, 2022
- Kheiraldin, Abdallah und Mohamad: #Paros3 zu ingesamt 439 Jahren Haft verurteilt, weil sie das Boot steuerten, 2022
- Das wahre Verbrechen ist das EU-Grenzregime - Freiheit für die #Samos2, 2021
- Prozessbericht: Mohamad H. zu 142 Jahren Haft verurteilt, 2021
- Vom libyschen Fußballplatz ins italienische Gefängnis - Freiheit für die vier Fußballer, 2021
- Freiheit für die Moria6, 2021
- Verurteilt zu 50 Jahren Gefängnis - Freiheit für Amir & Razuli, 2020
- Freiheit für Hamza & Mohamed, 2020
→ Recherche & Dokumentation
Wir recherchieren und dokumentieren sowohl die gesellschaftlichen Geschehnisse und Entwicklungen, als auch Fälle von Kriminalisierung und bereiten diese in Form von Berichten, Analysen und Infomaterialien auf.
Auswahl:
- Ein rechtsfreier Raum. Die systematische Kriminalisierung von Geflüchteten für das Steuern eines Bootes oder Autos nach Griechenland, Studie (2023)
- As Long As You Can Still Listen: The Criminalization of Migrant Boat Drivers in 2022, Report (2022)
- From Sea to Prison - the Criminalization of Boat Drivers in Italy, Report (2021)
- Rettung unerwünscht - Italiens Versuche, die Seenotrettung Geflüchteter zu kriminalisieren, Report (2021)
- Stigmatisiert, inhaftiert, kriminalisiert - Der Kampf gegen vermeintliche "Schleuser" auf den griechischen Hotspot-Inseln, Report (2020)
- Push back Solidarity - Wie die Europäische Union Solidarität mit Schutzsuchenden kriminalisiert, Report (2020)
- Criminalization of flight and escape aid, Report (2017)
→ Öffentlichkeits- und Aufklärungsarbeit
Durch öffentliche Veranstaltungen, Aktionen und Kampagnen informieren und sensibilisieren wir eine breite Öffentlichkeit für die zunehmende Kriminalisierung, die damit einhergehenden Praktiken und deren Auswirkungen und organisieren Widerstand.
Auswahl:
- Kampagne (laufend): Beihilfe zur Bewegungsfreiheit, u.a. mit sogennanten "Schmuggler-Portraits" von Menschen, die in der EU wegen Schmuggel kriminalisiert werden (mehr Infos hier).
- Podiumsdiskussion: Vom Boot ins Gefängnis - der rechtliche und diskursive Kampf gegen Migration in der EU
- Videoreihe mit Betroffenen: #DefendSolidarity
- Filmvorführung: The Valley: Kriminalisierung von Migration & Solidarität in Frankreich
- Podiumsdiskussion: Criminalization of solidarity
- Film- und Veranstaltungsreihe: Moria 35
Ihr könnt auf unserem Projekt auf betterplace „Solidarisch gegen die Kriminalisierung von Flucht und Migration!" für unsere Anti-Kriminalisierungsarbeit spenden.