Permanentes Völkertribunal zu den Rechten von Geflüchteten und Migrant*innen in Berlin (2020)

Wir waren Teil eines Bündnisses zur Ausrichtung eines zivilen Menschenrechtstribunals mit dem Fokus auf das Recht auf Gesundheit für Migrant*innen und Geflüchtete. Das Tribunal findet im Rahmen des Permanenten Völkertribunals statt (Permanent Peoples‘ Tribunal, PPT), das auf eine langjährige Geschichte seit den ersten Tribunalen gegen die Menschenrechtsverletzungen im Vietnamkrieg in den 70ern zurückblicken kann.

Die Berliner Anhörung fand vom 23.-25. Oktober 2020 im Refugio in Berlin statt und war Teil der 45. Sitzung des PPTs, die sich den Menschenrechtsverletzungen gegenüber Geflüchteten und Migrant*innen in Europa widmet und in deren Kontext seit 2017 bereits fünf Anhörungen in verschiedenen europäischen Städten stattfanden. Bei der Organisation und Durchführung der Sitzung in Palermo 2017, deren Fokus auf der EU-Grenzpolitik im Mittelmeer, der Externalisierung europäischer Grenzen und der Kriminalisierung von Solidarität lag, war borderline-europe Sizilien bereits maßgeblich beteiligt.

Mit dem Tribunal haben wir auf die gravierenden Menschenrechtsverletzungen aufmerksam gemacht, die Geflüchtete und Migrant*innen in Deutschland und der EU erfahren, und Betroffene darin bestärkt, öffentlich über ihre Erfahrungen zu sprechen und die Verletzungen ihrer Rechte zu benennen. Die Organisation und Durchführung des Tribunals hat darüber hinaus auch die Möglichkeit zur Vernetzung und dem Bilden zukünftiger Koalitionen zwischen Menschenrechtsorganisationen, selbstorganisierten Gruppen von Migrant*innen und Geflüchteten, NGOs und Aktivist*innen beigetragen.

In dem Tribunal wurden zudem konkrete Vorschläge und Forderungen erarbeitet, um das Recht auf Zukunft zu stärken!

Das Recht auf Gesundheit erfuhr seit dem Ausbruch der Covid-19-Pandemie verstärkte Aufmerksamkeit, doch auch zuvor war die Umsetzung dieses Rechts für Geflüchtete, Migrant*innen und andere durch Prekarisierung betroffene Bevölkerungsgruppen alles andere als sicher. Durch die Pandemie hat sich diese Situation zusätzlich verschlechtert.

Deswegen haben wir Menschenrechtsverletzungen gegenüber Geflüchteten und Migrant*innen in folgenden Bereichen angeklagt:

    • Zugang zur Gesundheitsversorgung
    • Auswirkungen der Lebensverhältnisse in Massenunterkünften auf die psychische und physische Gesundheit
    • Aufenthaltsstatus, Abschiebung und Gesundheit
    • Kriminalisierung von Solidarität
    • Deutschlands Verantwortung in der EU-Abschottungspolitik
 

Weitere Informationen:


 

Aktuelle Projekte

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Der Mittelmeerraum - Monitoring, Recherche, Identifizierung

borderline-europe an unterschiedlichen MONITORING-Projekten beteiligt:

  • In "Unsichtbar" geht es um die Situation der Geflüchteten in Sizilien.
  • In "Inhaftierung, Illegalisierung und die sogenannte GEAS-Reform in Süditalien" geht es um die Implementierung des Europäischen Paktes zur Migration an der EU-Außengrenze.Das Projekt hat im September 2024 begonnen
  • Mem.Med hingegen ist ein Kooperationsprojekt vieler Träger, die sich um die Menschen kümmern, die die gefährliche Überfahrt über das Mittelmeer nicht geschafft haben. borderline-europe unterstützt das Projekt durch Freiwillige.
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Italien: Hintergrundinfos zu Geflüchteten und Migrant*innen

Hier finden Sie unser Streiflicht, unsere Scirocco Kurzinfo und weitere Informationen zur Situation von Geflüchteten und Migrant*innen in Italien.

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Central Mediterranean Info

borderline-europe hat im März 2019 begonnen, Informationen über die Situation im zentralen Mittelmeer für interne Forschungszwecke zusammenzustellen. Im Jahr 2021 haben wir beschlossen, Teile der Daten über Social Media und auf unserer Website zu veröffentlichen.

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Kriminalisierung von Migration & Solidarität in Italien

Im Zuge der gemeinsamen Politik der Grenzabschottung wendet die EU zahlreiche Mittel der Abschreckung an, die Menschen daran hindern sollen, Sicherheit in Europa zu suchen. Die Kriminalisierung von Menschen auf der Flucht und denjenigen, die sich solidarisch mit ihnen zeigen ist dabei seit Jahren eine weit verbreitete Strategie. Auch in Italien werden Menschen unter der Anklage der "Beihilfe zur unerlaubten Einreise" strafrechtlich verfolgt.

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Externalisierung der EU-Migrationspolitik

Die moderne Grenzkontrolle erfolgt nicht am Schlagbaum. Externalisierung bedeutet eine Auslagerung der Kontrolle via Pushbacks, Pullbacks, Visa-Verweigerung, und soll zukünftig auch die Bearbeitung von Asylanträgen in geschlossenen Zentren bedeuten. Hier unsere Artikel zu Beschränkungen der Bewegungsfreiheit und Grenzbefestigungen.

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Zwischen den Mühlsteinen: die Situation von Migrantinnen und geflüchtete Frauen in Ägypten

Dieser Bericht beleuchtet die Herausforderungen, mit denen Flüchtlings- und Migrantinnen in Ägypten konfrontiert sind. Dazu gehören Diskriminierung, Bedrohungen, Übergriffe und der Mangel an Mitteln, die ihnen ein sicheres Leben ermöglichen. Die Untersuchung stützt sich auf die Beobachtung von Nachrichten über die Verletzungen, denen geflüchteten Frauen ausgesetzt sind, sowie auf die Dokumentation und Aussagen von Migrantinnen, die ethnischen Minderheiten in Ägypten angehören, von Aktivistinnen und Anwältinnen sowie von Journalist*innen, die über die Situation von diesen Menschen in Ägypten berichten.

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